PANAMA: DIE KUNST DER MOLA

Vom Archipel San Blas in Panama bis zum Isthmus von Darién in Kolumbien erstreckt sich das Siedlungsgebiet der indigenen Kuna. Sie besitzen eine besondere Kunstfertigkeit – die Mola –, die heute aufgrund ihrer Schönheit und ihres kunstvollen Handwerks in den größten Museen der Welt ausgestellt wird. Die „Vogelfedern“ oder Mola in der Sprache Dulegaya

ist ein Mosaik aus farbenfrohen, ornamentalen Stoffstücken, die von Körperbemalungen inspiriert sind, welche ursprünglich nur von Frauen getragen wurden. Durch das Erscheinen der Spanier und die Einführung ihrer Kleidung veränderte sich diese Tradition, und aus den vorher kurzlebigen Körperbemalungen wurden greifbare Textilschöpfungen.

In der Kuna-Gesellschaft sind die Frauen die Hüterinnen der Tradition und die Einzigen, die die Mola-Blusen und -Tuniken nähen und tragen dürfen. Die Muster stellen entweder mythische Pflanzen und Tiere dar oder zeigen das Alltagsleben des Stammes. Die Tejiolos (Mola-Weberinnen) können bis zu sechs Monate an einem einzigen Werkstück arbeiten, was den hohen Wert dieser Kunstwerke verdeutlicht.

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