KOLUMBIEN: DIE HERVORRAGEND ERHALTENEN DÖRFER VON ANTIOQUIA
Die Zeiten, in denen Drogenbosse in Medellín das Sagen hatten, sind vorbei. Bevor es sich herumspricht und die Touristenströme einsetzen, sollte man diese ruhigen Dörfer nicht verpassen, die ihre Gelassenheit wiedererlangt haben.
Von Catherine Gary
Santa Fe de Antioquia, ein koloniales Juwel
Große Kopfsteinpflaster, makellose Fassaden und kunstvoll geschnitzte Holzbalkone, von Bougainvilleen überwuchert, laden dazu ein, den verborgenen Charme dieser Stadt zu entdecken. Santa Fe de Antioquia ist stolz auf seine klassisch-barocken Kirchen in ruhigen, von Palmen gesäumten Plätzen, sowie auf sein Museum, das einen Großteil seiner kolonialen Geschichte bewahrt. Die sich nach oben verjüngende Puente de Occidente – ein nationales Kulturerbe aus dem Jahr 1895 – überspannt den Cauca, einen Nebenfluss des Río Magdalena.
Jardín, das bunte Dorf
In den Bergen entlang des Río Cauca, umgeben von Weiden, Kaffeeplantagen und Bananenstauden, findet man dieses kleine Paradies voller Herzlichkeit und Freundlichkeit – eine Oase mit farbenfrohen Häusern. Schlendern Sie über den morgendlichen Markt in Jardín vor der hohen Basaltfassade der Basilika. Am Abend wird es auf dem Hauptplatz lebhaft, wenn die Cowboys auf ihren Pferden durch die Straßen reiten. Die Einheimischen sind ihren starken landwirtschaftlichen Traditionen treu: Yucca, Bananen und Kaffee.
Jericó, reich an Kultur und Naturschönheiten
An den Andenhängen gelegen, bieten die steilen, gewundenen Straßen von Jericó atemberaubende Ausblicke von oben – man fühlt sich wie in Montmartre, Paris, nur ohne Menschenmassen. Bekannt als die „Athen des Südwestens von Antioquia“, besticht der Ort durch seine lebendige Kultur. Die Straßen sind nach Dichtern, Malern und lokalen Künstlern benannt. Wie ein Dorf, in dem die Zeit stillsteht, bewahrt Jericó seine alten Bräuche. Wer auf den üppig bewachsenen Hügel über den bunt gestrichenen Häusern steigt, kann durch den Wald spazieren und einen Blick von oben auf das Dorf werfen.
Catherine Gary ist Journalistin; ihre Arbeit widmet sich vor allem der reichen Geschichte und der modernen Dimension ihrer Reisen, in erster Linie mit Schwerpunkt Lateinamerika. Catherine ist stellvertretende Chefredakteurin des Webmagazins Lindigo-mag und arbeitet außerdem mit weiteren Medien zusammen. Erreichbar ist sie unter: cathygary2@yahoo.fr